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Negative Worte am Arbeitsplatz: Wie sie die Stimmung beeinflussen und wie man damit umgeht

I. Einleitung

Arbeitsplatzkommunikation ist ein wichtiger Bestandteil der Arbeitsumgebung und kann einen großen Einfluss auf die Mitarbeiterzufriedenheit und das Engagement haben. Leider kann eine negative Sprache am Arbeitsplatz dazu führen, dass sich Mitarbeiter unwohl und unsicher fühlen, was sich negativ auf die Motivation auswirkt.

Die Bedeutung der Sprache

In diesem Blog werden wir uns mit der Bedeutung von Sprache am Arbeitsplatz befassen und wie negative Worte die Stimmung beeinflussen können. Außerdem werden wir diskutieren, wie man als Mitarbeiter oder Führungskraft damit umgehen kann, um eine positive Arbeitsumgebung zu schaffen.

Für Mitarbeiter und Führungskräfte

Egal, ob Sie ein Mitarbeiter sind, der sich von negativen Kommentaren betroffen fühlt oder eine Führungskraft, die sicherstellen will, dass ihre Kommunikation positiv ist – dieser Blog wird Ihnen helfen, die Auswirkungen von negativer Sprache zu verstehen und Wege aufzuzeigen, wie Sie damit umgehen können.

II. Auswirkungen von negativer Sprache am Arbeitsplatz.

Bildquelle: Canva.com
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Negative Sprache kann die Mitarbeiter auf verschiedene Weise beeinträchtigen.

 

Negative Sprache kann das Gehirn in Alarmzustand versetzen, was zu einer Beeinträchtigung der kognitiven Funktionen und einem höheren Maß an Stress führt. Dies vermindert die Kreativität, den Kraft oder Energie-Level, die Problemlösungs- und Kommunikationsfähigkeit.

 

Des Weiteren kann negative Sprache eine Kultur der Angst am Arbeitsplatz schaffen und es den Mitarbeitern erschweren, sich sicher genug zu fühlen, um eigene Ideen mitzuteilen.

 

Ferner kann eine negative Sprache auch die Motivation der Mitarbeiter untergraben. Wenn Mitarbeiter ständig einer negativen Sprache ausgesetzt sind, können sie entmutigt werden, die Freude an der Arbeit verlieren und sich von ihrer Arbeit abwenden.

 

Insgesamt wirkt sich eine negative Sprache auch auf das Leben, das Wohlbefinden und die Produktivität der Mitarbeiter negativ aus. Es ist wichtig, dass sich Führungskräfte bewusst sind, wie sie kommunizieren und sich um eine positive, konstruktive Kommunikation bemühen, die Zusammenarbeit, Unterstützung und psychologische Sicherheit fördert.


Wie negative Wörter die Motivation und das Engagement der Mitarbeiter reduzieren können

Negatives Sprachverhalten kann die Stimmung, die Motivation und das Engagement von Mitarbeitern auf verschiedene Weise beeinflussen. 

 

Hier sind ein paar Beispiele:

  • Negative Äußerungen können den Mitarbeitern das Gefühl geben, dass ihre Beiträge nicht geschätzt oder gewürdigt werden, was zu geringerer Motivation und geringerem Engagement führt. Wenn Mitarbeiter sich nicht wertgeschätzt fühlen, ist es für sie schwieriger, bei ihrer Arbeit motiviert zu bleiben.

  • Negative Sprache kann auch eine Kultur der negativen Kritik schaffen, was dazu führt, dass sich die Mitarbeiter defensiv und entmutigt fühlen. Wenn Menschen ständig kritisiert oder für Fehler verantwortlich gemacht werden, legt dies den Schluss nahe, dass es keinen Sinn hat, sich zu bemühen es besser zu machen.

  • Die Äußerung negativer Worte können das Vertrauen zwischen der Führungskraft und dem Team schnell untergraben, sodass es für die Mitarbeiter schwierig wird, sich auf die Führungskraft zu verlassen. 

Insgesamt schafft eine negative Sprache ein ungesundes Umfeld, das es den Mitarbeitern erschwert, motiviert und engagiert zu bleiben. Dadurch bleiben erhebliche Ressourcen ungenutzt.

 

Führungskräfte müssen positive Kommunikationspraktiken anwenden, die Zusammenarbeit, Unterstützung und konstruktives Feedback fördern, wenn sie eine erfolgreiche Arbeitskultur wollen, in der sich die Mitarbeiter motiviert und mit dem Unternehmen verbunden fühlen.

III. Beispiele für negative Worte am Arbeitsplatz.

Kritik anstelle von konstruktivem Feedback

Wie wir es oben gelesen haben, kann negative Sprache dazu führen, dass Mitarbeiter sich defensiv und entmutigt fühlen. Konstruktives Feedback hingegen kann dazu beitragen, dass Mitarbeiter motiviert bleiben und sich weiterentwickeln möchten.

 

Beispiel-Liste für konstruktive Kritik

  • „Das hast du falsch gemacht“ anstatt „Ich sehe, dass es hier ein paar Probleme gibt. Wie können wir das verbessern?“

  • „Das ist eine schlechte Idee“ anstatt „Ich verstehe, was du versuchst zu erreichen, aber ich denke, wir sollten darüber nachdenken, wie wir das besser umsetzen können.“

  • „Du bist nicht gut genug“ anstatt „Ich denke, es gibt noch Raum für Verbesserungen in diesem Bereich. Wie können wir dir helfen, dich weiterzuentwickeln?“

Schuldzuweisungen anstatt Verantwortungsübernahme

Negative Sprache und Schuldzuweisungen können zu einem Gefühl von Misstrauen und Feindseligkeit am Arbeitsplatz führen.

Es ist wichtig für Mitarbeiter und Führungskräfte gleichermaßen, Verantwortung für ihre Handlungen zu übernehmen und konstruktiv zusammenzuarbeiten, um Probleme zu lösen und Ziele zu erreichen. Nur so kann ein positives Arbeitsumfeld geschaffen werden.

 

Beispiel-Liste für Schuldzuweisung

  • "Das war nicht meine Schuld, das war deine Verantwortung" anstatt "Hier ist ein Fehler aufgetaucht.  Wie können wir sicherstellen, dass so etwas in Zukunft nicht mehr passiert?"

  • "Ich kann nichts dafür, dass das schiefgelaufen ist. Das lag an den anderen Abteilungen" anstatt  "Wir haben hier ein gemeinsames Problem. Lasst uns zusammensetzen und überlegen, wie wir den Vorgang verbessern können." 

  • "Das hätte nie passieren dürfen. Du hättest besser aufpassen müssen" anstatt "Lass uns gemeinsam herausfinden, was hier schiefgelaufen ist und wie wir sicherstellen können, dass es nicht wieder vorkommt."

Negative Energien: Gerüchte verbreiten oder über Kollegen lästern

Das Verbreiten von Gerüchten und das Lästern über Kollegen am Arbeitsplatz kann zu einem unangenehmen und unprofessionellen Arbeitsumfeld führen. 

 

Hier sind einige Beispiele für negative Sprache, die dieses Verhalten unterstützen.

 

Beispiel-Liste für Gerüchte und lästern

  • "Hast du gehört, was mit Sarah passiert ist? Ich denke, sie hat ihre Arbeit nicht gut gemacht" anstatt "Ich habe gehört, dass es bei Sarah ein paar Probleme gibt. Wie können wir ihr helfen, ihre Arbeit zu verbessern?"

  • "Sie ist immer so unfreundlich zu mir" anstatt "Ich habe das Gefühl, dass ich Schwierigkeiten habe, eine gute Beziehung zu ihr aufzubauen. Wie können wir uns besser kennenlernen und zusammenarbeiten?"

Negative Sprache und das Verbreiten von Gerüchten oder Lästern am Arbeitsplatz können dazu führen, dass sich Mitarbeiter unwohl fühlen und das Vertrauen untereinander schwindet.

 

Es ist wichtig für Führungskräfte und Kollegen gleichermaßen, respektvoll und professionell miteinander umzugehen und sich auf konstruktive Zusammenarbeit zu konzentrieren.

IV. Tipps, wie man mit negativer Sprache umgehen kann.

Negative Sprache ist allgegenwärtig und kann schnell zu einer toxischen Arbeitsumgebung führen. Es ist jedoch möglich, einen positiven Einfluss zu haben und konstruktivere Gespräche am Arbeitsplatz zu fördern.

Sich der eigenen Wortwahl bewusst werden

Bildquelle: Canva.com
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Wir alle sind in der Lage, uns von Emotionen leiten zu lassen und unbedachte Worte auszusprechen. 

 

Es ist jedoch wichtig, die Auswirkungen unserer Worte auf andere zu berücksichtigen und unsere Sprache entsprechend anzupassen.

 

Indem Sie sich bewusster über Ihre Wortwahl werden, können Sie dazu beitragen, eine positivere Arbeitsumgebung zu schaffen. 

 

Wenn Sie etwa das Bedürfnis haben, negative Kritik an einem Mitarbeiter oder Kollegen zu äußern, können Sie stattdessen versuchen, konstruktives Feedback zu geben.

 

Anstatt einfach nur darauf hinzuweisen, was falsch gelaufen ist, können Sie Vorschläge machen, wie es in Zukunft besser laufen könnte.


Konstruktive Kommunikation fördern: Feedback geben statt kritisieren, Lösungen suchen statt Schuldzuweisungen

Statt jemanden einfach nur zu kritisieren oder Schuldzuweisungen vorzunehmen, sollte man versuchen, aktiv nach Lösungen für Probleme am Arbeitsplatz zu suchen.

 

Wenn etwa ein Projekt nicht gut läuft oder ein Mitarbeiter Schwierigkeiten hat, sollte nicht nur darauf hingewiesen oder die Schuld auf andere abgewälzt werden. Stattdessen sollte gemeinsam nach Lösungen gesucht werden. Dies steigert auch den Teamgeist.

 

Indem wir uns auf die Verbesserung von Prozessen und die Zusammenarbeit fokussieren und konstruktives Feedback geben, anstatt nur Kritik auszuteilen, kann eine positive Veränderung erreicht werden.

Umgang mit schwierigen Situationen: Wie man sich gegenüber negativen Worten anderer positioniert

Wenn jemand anderes negative Kommentare abgibt oder Gerüchte verbreitet, sind wir oft unsicher darüber, wie wir reagieren sollen.

 

In solchen Situationen sollten wir uns bemühen, ruhig und sachlich zu bleiben und vermeiden, selbst negative Kommentare zurückzugeben oder Gerüchte weiterzutragen.

 

Wir sollten versuchen, das Gespräch auf eine konstruktive Ebene zurückzuführen, indem wir Fragen stellen, um mehr Informationen über das Problem herauszufinden oder Vorschläge machen, um zusammen eine Lösung zu finden.

Bildquelle: Canva.com
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V. Fazit

Negative Sprache am Arbeitsplatz kann die Arbeitsmoral und die Produktivität ernsthaft beeinträchtigen.

 

Es ist wichtig, dass sich Manager, Kollegen und Mitarbeiter ihrer eigenen Wortwahl bewusst sind und sich bemühen, ein positives Arbeitsumfeld durch konstruktive Kommunikation statt durch Kritik oder Tadel zu schaffen.

 

Indem wir das Bewusstsein für unsere Worte schärfen und die Zusammenarbeit statt Klatsch und Tratsch fördern, können wir dazu beitragen, eine Atmosphäre zu schaffen, die das Vertrauen zwischen den Mitarbeitern fördert und jeden ermutigt, sein volles Potenzial auszuschöpfen.

 

Lassen Sie uns alle unseren Teil dazu beitragen, bessere Arbeitsbeziehungen zu schaffen, indem wir darauf achten, wie wir miteinander kommunizieren!


 

Jean-Claude Leclere ist zertifizierter Experte für digitale Transformation, Innovationsmanagement und New Work. Er ist seit über 10 Jahren Unternehmensberater aus Leidenschaft und Überzeugung und schreibt regelmäßig Blogbeiträge zu aktuellen Themen.

leclere(at)leclere-solutions.com

Kommentare: 2
  • #2

    Jean-Claude Leclere (Mittwoch, 08 Mai 2024 10:31)

    Sehr geehrter Herr Meinert,

    vielen Dank für Ihren tiefgründigen und aufschlussreichen Kommentar zu meinem Blogbeitrag. Ihre Ausführungen zur "Lügenkultur" am Arbeitsplatz und den damit verbundenen Herausforderungen treffen einen Nerv, mit dem auch ich mich tagtäglich auseinandersetze. Die von Ihnen angesprochenen Punkte spiegeln eine Realität wider, die in vielen Unternehmen allgegenwärtig ist, jedoch oft nicht ausreichend adressiert wird.

    Ich stimme Ihnen vollkommen zu, dass eine wesentliche Veränderung in der Art und Weise, wie wir mit solchen Problemen umgehen, dringend erforderlich ist. Die Weiterbildung von Führungskräften ist hierbei ein entscheidender Schritt. Es ist essenziell, dass sie nicht nur in fachlichen, sondern auch in psychologischen und kommunikativen Kompetenzen geschult werden, um Konflikte wirklich verstehen und effektiv lösen zu können.

    Darüber hinaus ist die Selbstverantwortung jedes Einzelnen von großer Bedeutung. In kritischen Situationen professionelle Hilfe zu suchen, ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke und Selbstbewusstsein. Diese Einsicht kann eine tiefgreifende Veränderung im Umgang mit persönlichen und zwischenmenschlichen Herausforderungen am Arbeitsplatz bewirken.

    Achtsamkeit für sich selbst und für das Wohlergehen seiner Mitarbeiter sollte eine Grundhaltung jeder Führungskraft sein. Nur so kann ein gesundes, unterstützendes und ehrliches Arbeitsumfeld geschaffen werden, in dem sich jeder Einzelne wertgeschätzt fühlt und sein volles Potenzial entfalten kann.

    Ich danke Ihnen nochmals für Ihren wertvollen Beitrag zu dieser Diskussion. Ihr Kommentar bereichert unseren Dialog und hilft, wichtige Themen in den Vordergrund zu rücken, die in der heutigen Arbeitswelt oft übersehen werden.

    Mit freundlichen Grüßen

  • #1

    Jürgen Meinert (Mittwoch, 08 Mai 2024 09:49)

    Sehr geehrter Herr Jean-Claude Leclere,

    Alles sehr starke Worte und bestimmt gute Aspekte.
    Doch wie sieht es mit der Lügenkultur am Arbeitsplatz aus?
    Wie wenn diese Lügen das Team oder sogar einen selbst zu schaffen machen.
    Wenn Tatsachen verdreht oder sich immer wieder rausgeredet wird?
    Ich finde es immer wieder bemerkenswert wie man zum Beispiel versucht, eine doch recht klare und einfache Tatsache aufzuweichen und in einer Verallgemeinerung unterzubetten.
    Für mich fehlt da eine wichtige Sache die in der Psychologie eigentlich immer eine Anwendung findet.
    Doch dort betrifft es einen meist privat und ganz wichtig, man muss sich darauf einlassen.
    Einlassen bis zur Wurzel des "Problems" (?) vorzudringen.
    Klar bekommt man hier keine Lösung auf einem Tablett serviert, doch ohne Selbsteingeständnis das man Hilfe braucht geht im Privaten oder auf der Arbeit gar nichts.
    Deshalb sage ich immer, diese Möglichkeit der professionellen Hilfe Einzelner Arbeitnehmer gibt es im Berufsleben (glaube ich) nicht.
    So werden dort Probleme im Team, mit Kollegen usw. nur übermalt und weichgeredet.
    Na gut, sagt da eventuell der Lügner, Etut ich beim nächsten Mal halt eine andere Maske auf.
    Menschen ändern sich in der Regel nicht von Heute zu Morgen.
    Warum soll man ein Verhalten welches man sich jahrelang angeeignet hat und was gut lief (Auch wenn andere ggf. denken "Boah, der schon wieder.) plötzlich ändern?
    Ein Lügner bleibt ein Lügner.
    Ein Besserwisser bleibt ein Besserwisser.
    Ein immer Ja-Sager bleibt ein Ja-Sager.
    Und vieles mehr.

    Nun kommen Unternehmen daher und gehen vermeidlich Problemen wie:
    " Negative Worte am Arbeitsplatz: Wie sie die Stimmung beeinflussen und wie man damit umgeht."
    Zwar ein Gesicht und durchleuchten die man vielen Ansätzen (... gewaltfreie Kommunikation,....) doch mehr ist es eben nicht.
    Noch schlimmer wenn vermeidlich ausgebildete Personal Verantwortliche Coaches oder Führungskräfte dann hin und versuchen ihr Halbwissen in einen sagen wir mal äußerst zerstrittenen Team Problem anzuwenden.
    Da frage ich mich innerlich bei ganz verfahrenen Mitarbeiter Problemen immer, "Ich wusste gar nicht das wir so viel gut ausgebildete Psychologen haben!" Respekt.
    Zumal dann oft noch ein besonderes Sache passiert, Täter werden zu Opfern und Betroffene zu Tätern.
    Da man man als Personal Verantwortlicher, Coach oder Führungskraft sehr schnell bemerkt, das man mit schönen Kursen nicht weiter kommt, wird einfach das Team oder die betroffene Person mit einer zu findenden Lösung betraut.
    Also wird das Problem auf die Schultern der Betroffenen verlagert.
    Toll!
    "Überlegt euch mal, wie ihr demnächst besser zusammen arbeiten könnt."
    Also wenn ich nicht wegen schwerer privater Schicksalsschläge einen super Gruppentherapie mitgemacht hätte, in welcher ich sehr tiefe Einblicke in mir selbst und in verdrängte Sachen bekam, würde ich ja fast an solchen Sätzen verzweifeln.
    Doch viel einfacher werden solche Situationen im Berufsleben dadurch nicht unbedingt.
    Da fehlt es an einer wirklich kompetenter Beratung bzw. Anlaufstellen.

    Meine ganz persönliche Meinung

    Nicht von mir aber immer mehr zutreffend:

    Wir leben in einer Zeit, wo die Wahrheit als Schwäche zählt und die Lügner auf Händen getragen werden.