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Entdecken Sie das Potenzial älterer Mitarbeiter: Lernen im Alter

Die unterschätzte Ressource in Ihrem Unternehmen

In der heutigen schnelllebigen Geschäftswelt ist es leicht, sich auf die jüngere Generation zu konzentrieren. Mit ihrer technologischen Affinität und ihrer Bereitschaft, neue Wege zu gehen, scheinen sie die idealen Kandidaten für die Zukunft Ihres Unternehmens zu sein. Aber was ist mit den erfahrenen Mitarbeitern, die bereits seit Jahren in Ihrem Unternehmen sind? Haben Sie jemals darüber nachgedacht, wie viel ungenutztes Potenzial in dieser Gruppe steckt?

Lernen im Alter: Eine Frage der Bereitschaft, nicht des Alters

Die Psychologieprofessorin Dr. Una Röhr-Sendlmeier hat ein multimodales Training für ältere Mitarbeiter entwickelt, das ihre individuellen Kompetenzen und kognitiven Fähigkeiten stärkt und ihre Resilienz erhöht. Sie betont, dass nicht das kalendarische Alter, sondern die Lernbereitschaft entscheidend ist. "Unternehmen sollten die vorhandenen Reserven bei ihren erfahrenen Beschäftigten viel stärker nutzen", sagt sie.



LiA-Training: Ein maßgeschneidertes Programm für ältere Mitarbeiter

Das Training, bekannt als LiA (Lernen im Arbeitsalltag), ist in drei Module unterteilt: Kognitive Fitness, Stressmanagement und Kompetenzen. Ein zusätzliches Aktivierungsmodul soll die kognitiven Leistungen verstärken. Es wurde entwickelt, um mit den demografischen Entwicklungen Schritt zu halten und diejenigen zu stärken, die 50 Jahre alt und älter sind.

Die vier Säulen des LiA-Trainings im Detail

Das LiA-Training besteht aus vier Hauptkomponenten, die jeweils darauf abzielen, bestimmte Aspekte der Leistungsfähigkeit und des Wohlbefindens älterer Mitarbeiter zu verbessern:

 

  • Kognitiver Bereich: Dieses Modul konzentriert sich auf die Entwicklung von Gedächtnisstrategien und die Herausforderung des Gehirns mit neuen Aufgaben, um seine Leistungsfähigkeit zu erhalten. Beispielsweise lernen die Teilnehmer eine Geheimschrift oder einen numerischen Zahlencode. Für die kognitive Flexibilität wird die "Stroop"-Methode eingesetzt, bei der visuelle und semantische Reize in Konflikt stehen, was das Gehirn herausfordert.

  • Stressmanagement: In diesem Modul werden die Teilnehmer dazu angeleitet, ihre individuellen Stressauslöser und Stressverstärker zu erkennen. Sie lernen, wie sie konstruktive Alternativen zu stressverstärkenden Gedanken entwickeln können. Darüber hinaus werden Blitz-Entspannungstechniken vermittelt, die auch in kurzen Pausen für effektive Erholung sorgen können.

  • Kompetenz: Dieses Modul geht über die reine Fachkenntnis hinaus und konzentriert sich darauf, den Teilnehmern zu helfen, ihre Fähigkeiten flexibel und überzeugend einzusetzen. Die Teilnehmer werden dazu ermutigt, ihre bisherigen Erfolge und Fähigkeiten zu reflektieren und zu analysieren, was sie für ihre Arbeit benötigen. Dies führt direkt zur Stärkung der Kompetenz: sich mehr zuzutrauen, neue Schritte zu wagen und Vorschläge einzubringen.

  • Aktivierung: Dieses Modul enthält Übungen, die leicht während der Arbeit eingesetzt werden können und darauf abzielen, die körperliche und geistige Koordination zu verbessern. Beispielsweise können die Teilnehmer lernen, mit einer Hand das Victory-Zeichen und mit der anderen Hand das Telefon-Zeichen zu formen, oder in der Mittagspause mit zwei Bällen zu jonglieren.

Bewährte Wirksamkeit: Die Ergebnisse sprechen für sich

Eine Studie mit rund 1.000 Personen zeigte, dass die Teilnehmer sich in allen Bereichen signifikant verbessert hatten und diese Verbesserungen dauerhaft waren. Sie steigerten sich objektiv und in der eigenen Einschätzung u.a. in den Bereichen: kognitive Schnelligkeit, Kompetenzerleben und Resistenz gegenüber Belastung.

Was Sie als Führungskraft tun können

Führungskräfte spielen eine entscheidende Rolle bei der Förderung des Lernens im Alter. Hier sind zehn konkrete Maßnahmen, die Führungskräfte ergreifen können, um ältere Mitarbeiter zu unterstützen und ihr Potenzial voll auszuschöpfen:

 

1. Weiterbildung fördern: Bieten Sie älteren Mitarbeitern regelmäßige Schulungen und Weiterbildungen an. Dies kann durch Inhouse-Schulungen, Online-Kurse oder externe Seminare erfolgen.

 

2. Mentoring-Programme einrichten: Ältere Mitarbeiter haben oft einen reichen Erfahrungsschatz. Ein Mentoring-Programm kann dazu beitragen, dieses Wissen an jüngere Mitarbeiter weiterzugeben und gleichzeitig den älteren Mitarbeitern neue Perspektiven zu eröffnen.

 

3. Flexible Arbeitszeiten anbieten: Ältere Mitarbeiter haben oft andere Bedürfnisse und Verpflichtungen als jüngere. Flexible Arbeitszeiten können es ihnen erleichtern, Arbeit und Privatleben in Einklang zu bringen und so ihre Motivation und Produktivität zu steigern.

 

4. Gesundheitsfördernde Maßnahmen umsetzen: Ältere Mitarbeiter können von Maßnahmen zur Gesundheitsförderung besonders profitieren. Dies kann von Fitnessprogrammen über gesunde Ernährung am Arbeitsplatz hin zu Stressmanagement-Seminaren reichen.

 

5. Technologie-Schulungen anbieten: Technologie entwickelt sich schnell und ältere Mitarbeiter haben möglicherweise Schwierigkeiten, Schritt zu halten. Regelmäßige Technologie-Schulungen können ihnen helfen, aktuell zu bleiben und ihre Fähigkeiten zu erweitern.

 

6. Feedback und Anerkennung geben: Ältere Mitarbeiter schätzen oft Feedback und Anerkennung für ihre Arbeit. Dies kann dazu beitragen, ihre Motivation und ihr Engagement zu erhöhen.

 

7. Karriereentwicklung unterstützen: Auch ältere Mitarbeiter haben Karriereziele. Unterstützen Sie diese durch regelmäßige Karrieregespräche und Entwicklungsmöglichkeiten.

 

8. Arbeitsumgebung anpassen: Ältere Mitarbeiter haben möglicherweise andere Bedürfnisse in Bezug auf die Arbeitsumgebung. Dies kann von ergonomischen Arbeitsplätzen hin zu ruhigeren Arbeitsbereichen reichen.

 

9. Teilzeitarbeit ermöglichen: Für einige ältere Mitarbeiter kann die Umstellung auf Teilzeitarbeit eine vielversprechende Möglichkeit sein, weiterhin einen wertvollen Beitrag zum Unternehmen zu leisten, ohne sich überfordert zu fühlen.

 

10. LiA-Training implementieren: Das von Dr. Una Röhr-Sendlmeier entwickelte LiA-Training kann eine hervorragende Möglichkeit sein, ältere Mitarbeiter zu unterstützen. Es stärkt ihre individuellen Kompetenzen und kognitiven Fähigkeiten und macht sie widerstandsfähiger.

 

Jede dieser Maßnahmen kann dazu beitragen, ältere Mitarbeiter zu unterstützen und ihr Potenzial voll auszuschöpfen. Es ist wichtig, dass Führungskräfte diese Maßnahmen aktiv fördern und umsetzen.

Lernen im Alter als Teil des INQA-Coachings

Dieses Thema gehört zu den Handlungsfeldern des INQA-Coachings und kann als solches als Teil eines Projektes sein. Als autorisierter INQA-Coach stehe ich Ihnen gerne für Fragen zur Verfügung.

Nutzen Sie das Potenzial Ihrer erfahrenen Mitarbeiter

In älteren Menschen steckt viel mehr als manche Führungskraft annimmt. Sie, die lange vernachlässigt wurden, zu stärken – das kann man der Gesellschaft nur ans Herz legen. Nutzen Sie das Potenzial Ihrer erfahrenen Mitarbeiter und investieren Sie in ihre Weiterbildung. Sie werden überrascht sein, wie viel sie noch beitragen können.

Wenn Sie mehr über das LiA-Training erfahren möchten oder Fragen zum INQA-Coaching haben, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. Sie können einen Online-Termin unter https://meetings.hubspot.com/leclere/online-meeting vereinbaren.

 

Wir freuen mich darauf, mit Ihnen zu sprechen und gemeinsam Lösungen für Ihr Unternehmen zu finden.

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